Philosophie
In unserem Kindergarten bietet sich für uns die Möglichkeit, Ihr Kind auf seinem Weg zum Erwachsen-Werden zu begleiten und zu stärken. Wir wollen allen Kindern Kompetenzen für ein selbstbestimmtes und verantwortungsbewusstes Leben vermitteln und so zu einem positiven Lebensweg beitragen
Das Wichtigste, was ein Kind für eine optimale Entfaltung braucht, wird aus unserer Sicht durch die Form der menschlichen Begegnung geprägt. In diesem Bewusstsein leben wir eine innere Haltung, in welcher es um zugewandten und achtsamen Umgang miteinander geht und sprechen eine Sprache des Herzens. Wir begegnen uns mit dem Wunsch, einander einfühlsam zu verstehen, und jeder ist so willkommen, wie er ist. Dadurch entstehen Vertrauen und verbindende Beziehungen. Diese Haltung gründet auf den Ansätzen der humanistischen Psychologen Carl R. Rogers und Marshall B. Rosenberg.
Folgende Werte und Grundeinstellungen leiten uns dabei:
Echtheit
Wir Pädagogen wollen echt sein und jedem offen begegnen und auf diese Weise hilfreiche Vorbilder für die Kinder sein. Wir zeigen uns authentisch und übernehmen Verantwortung für uns und unser Handeln. Dazu gehört für uns, unser Zusammenleben nicht an Normen auszurichten, sondern Umgangsformen zu gestalten, die sich am Menschen und unseren Bedürfnissen orientieren. Wir stehen zu unseren Werten und sprechen Konflikte konstruktiv an.
Die Kinder können so lernen, ganz und gar sie selbst zu sein und sich in ihren Stärken und schwächeren Seiten zu zeigen. Dadurch können sie sich zu integren Menschen entwickeln.
Uneingeschränkte Akzeptanz
Wir respektieren uns gegenseitig und nehmen jeden an wie er ist. Das bedeutet für uns, jeden in seiner Art wertzuschätzen und den ganzen Menschen zu achten, ohne Bedingungen zu setzen. Wir begegnen allen, ob groß oder klein, auf Augenhöhe und gehen anteilnehmend und aufmerksam miteinander um. Gleichzeitig erhalten die Kinder die Begleitung, die ihrem Alter angemessen ist.
Wärme und Zugewandtsein der Pädagogen lassen ein Klima von Sicherheit und Geborgenheit entstehen. Die Erfahrung, vollständig angenommen zu sein, stärkt das Kind in seinem Selbstwert und eröffnet ihm das Selbstvertrauen, sich so, wie es sich gerade fühlt und was es braucht, und mit dem, was es kann, einzubringen und weiterzuentwickeln.
Empathisches Verstehen
Aus der Haltung der Echtheit und Akzeptanz richten wir uns darauf aus, unser Gegenüber einfühlend zu verstehen. Wir haben ein echtes Interesse daran, wie sich die Kinder, die Eltern und unsere Kollegen fühlen und was ihnen wichtig ist – ohne zu bewerten und zu urteilen. Wir nehmen uns möglichst oft Zeit, den Menschen hier tief zu begegnen und zu gegenseitigem Verständnis zu gelangen.
Die Kinder lernen auf diese Weise, mit ihren eigenen Gefühlen und Bedürfnissen in Kontakt zu sein und empathisch zu anderen Menschen zu schauen. Einfühlendes Verstanden-Werden unterstützt die Entwicklung von Selbstbewusstheit sowie einen konstruktiven Umgang mit sich selbst und anderen.
Gemeinsinn
Unsere Gemeinschaft ist neben der freien, individuellen Entwicklung eines jeden geprägt durch den Blick für das Allgemeinwohl und gegenseitige Unterstützung. Wir schauen zum anderen und versuchen alle zu integrieren. Dazu gehören für uns partnerschaftliches Verhalten, Loyalität und Fairness. Wir erweitern dabei auch die Perspektive auf eine nachhaltige Fürsorge für unser Umfeld und die Erde.
Die Kinder erlernen auf diese Weise, wie wichtig und bereichernd Rücksichtsahme und Hilfsbereitschaft sind. Ein echter Gemeinsinn und Verantwortungsbewusstsein können entstehen.
Die von uns gelebte innere Haltung mit den beschriebenen Werten und Grundeinstellungen führt zu einem ehrlichen und bezogenen Miteinander mit den Kindern, im Team und mit den Eltern. Dies bildet den Nährboden für ein vertrauensvolles Zusammenleben und Kooperationsbereitschaft, für Freude und Wohlfühlen sowie für Lernen und Entwicklung. Es ist ein ideales Klima für freie Entfaltung, Kreativität und verantwortungsvolles Handeln. Aggressives oder unsoziales Verhalten nehmen ab, und Konflikte werden friedlicher gelöst.
Abgeleitet aus unserer Philosophie sind folgende zwei Ansätze zentraler Inhalt der Pädagogik unseres Kindergartens:
Gewaltfreie Kommunikation
als Mittel für Verständnis und Miteinander und für eine konstruktive Konfliktlösungskultur
Die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg ist eine Kommunikationsform und Konfliktlösungsmethode, die auf der inneren Haltung von Achtsamkeit, Respekt und dem Wunsch nach gegenseitigem Verstehen basiert. Sie ist eine Sprache, die die Gefühle und Bedürfnisse aller in den Blick nimmt.
Auch Meinungsverschiedenheiten und Konflikte gehören dazu, wenn Menschen zusammenleben. Wir gucken, wie wir mit schwierigen Gefühlen und hinderlichen Verhaltensweisen konstruktiv umgehen können und wie wir bei einem Streit jeden Beteiligten verstehen und so zu einer befriedigenden Lösung für alle Seiten finden. Auf diese Weise wird die Konfliktfähigkeit der Kinder gestärkt.
Unser Ziel ist es, die Gewaltfreie Kommunikation als gemeinsame Interaktions- und Kommunikationsform im täglichen Miteinander zu verankern.
Sie ist eingebunden in die:
- Erzieher-Kind-Kommunikation
- Kinder-Kind-Kommunikation
- Teamarbeit
- Elternarbeit.
Ziele des Ansatzes sind:
- Stärkung des Selbstwertes und der Selbstsicherheit der Kinder
- Stärkung von Selbstwirksamkeit und Resilienz
- Erlernen von zwischenmenschlicher Beziehungsfähigkeit
- Entwicklung von Fähigkeiten zur Konfliktbewältigung
- Erlernen emotionaler, sozialer, empathischer und kommunikativer Fähigkeiten
- Erlernen eines achtsamen und konstruktiven Miteinanders
- Verinnerlichung einer Haltung der Gleichwürdigkeit aller Menschen
- Urteile, Schuldzuweisungen und Bewertungen werden vermieden
- Vermittlung von Freude an und Kompetenz in Sprache
Papilio – Kinder brauchen Flügel
als Programm zur Vorbeugung gegen die Entwicklung von Sucht und Gewalt und zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenz
Papilio ist ein Programm für Kindergärten, welches frühzeitig Lebenskompetenzen fördert, welche Kinder benötigen um sich vor möglichen späteren Sucht- und Gewaltproblemen zu schützen, zu lernen mit diesen Einflüssen selbstbewusst und kritisch umzugehen.
Das Programm fördert die Entwicklung von sozialen und emotionalen Kompetenzen.
Diese Fähigkeiten sind wichtige Schutzfaktoren gegen die Entwicklung von Sucht- und Gewaltverhalten.
Ziele des Programmes sind:
- Förderung von Prosozialem Verhalten,
wie zum Beispiel Hilfsbereitschaft, miteinander und füreinander - Förderung sozialer Kompetenzen
wie zum Beispiel die Sensibilisierung für die Bedürfnisse anderer - Förderung emotionaler Kompetenzen
wie zum Beispiel das Erkennen von Mimik und Gestik - Reduzierung von Problemverhalten
- Entwicklung von Konfliktlösungsmöglichkeiten
- Förderung sozialer Interaktion
- Integration von zurückgezogenen Kinder
- Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins
Das Programm ist in drei Bausteine untergliedert
Gewaltfreie Kommunikation für das pädagogische Fachpersonal
- Qualifizierte Fortbildungen zur Einführung der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg und der inneren Haltung nach Carl R. Rogers
in unserer Einrichtung werden alle Pädagoginnen regelmäßig in wertschätzender und empathischer Kommunikation geschult - Auseinandersetzung mit dem eigenen Erzieherverhalten
durch Eigen- und Fremdreflexion, Fachdiskussion im Team, regelmäßige
Supervision Gewaltfreie Kommunikation für die Kinder - Lernen am Vorbild
die Kinder erlernen Achtsamkeit untereinander und den Umgang mit eigenen und fremden Gefühlen und Bedürfnissen am Vorbild der Erzieherinnen - Giraffentraum© und Giraffenecke
die Kinder erlernen die Schritte der Gewaltfreien Kommunikation (Sprache des Herzens) anhand einer Handpuppen-Geschichte und durch spielerische Übungen
Gewaltfreie Kommunikation für die Eltern
- Einbezug der Eltern über den täglichen Kontakt mit den Pädagogen
wir pflegen einen steten Austausch mit unseren Eltern - Einbezug der Eltern über Elternabende
Information der Eltern über unsere Philosophie und den Ansatz der Gewaltfreien
Kommunikation; auf Wunsch sind Schulungen der Eltern möglich
Weitere Informationen finden Sie unter: Hamburger Institut für Gewaltfreie Kommunikation www.higfk.de und www.gfk-paed.de, Ansprechpartnerin Christine Funke.
Dort erhalten Sie auch Hinweise zu Literatur oder Lernmaterialien. Diese können auch in unserem Kindergarten erfragt oder ausgeliehen werden.
Papilio für Kinder
- Spielzeug-macht-Ferien-Tag
An diesem Tag hat das Spielzeug Ferien. Die Kinder kommen ohne herkömmliches Spielmaterial miteinander in den Kontakt und lernen, mit sich selbst und anderen umzugehen.
- Paula und die Kistenkobolde
Anhand einer Vorlesegeschichte und den Austausch darüber lernen Kinder den Umgang mit eigenen Gefühlen und den Gefühlen anderer. - Meins-deinsdeins-unser-Spiel
Gemeinsam wird sozialen Regeln auf den Grund gegangen. Kinder lernen spielerisch den Umgang mit Regeln in einer Gruppe kennen.
Papilio für pädagogisches Fachpersonal
- Qualifizierte Fortbildung zur Einführung von Papilio
In unserer Einrichtung sind 5 qualifizierte Papilio-Erzieherinnen tätig. - Auseinandersetzung mit dem eigenen Erziehungsverhalten
Durch Eigen- und Fremdreflexion, Fachdiskussion im Team und Supervision.
Papilio für Eltern
- Einbeziehung der Eltern über Elternabende und Elternclub
Wir pflegen einen steten Austausch mit unseren Eltern. - Bilderbuch, Hörspiel und Film für Zuhause
Paula und die Kistenkobolde gibt es auch für Zuhause. Sie können als Vorlesebuch oder als Hörbuch im Kindergarten ausgeliehen werden. Auch eine DVD mit dem Stück gespielt von der Augsburger Puppenkiste können Sie bei uns ausleihen. - Papilio-ElternClub
Zurzeit befindet sich der Papilio-ElternClub in der Entwicklung. Unsere Einrichtung gehört zu der Modellregion in der der ElternClub erstmalig eingeführt wird. Sie sind herzlich eingeladen daran teilzunehmen. Bei Interesse oder Fragen wenden Sie sich bitte an die KiTa-Leitung Simone Maschen.
Weitere Informationen zu dem Programm finden Sie unter: www.papilio.de
Dort haben Sie auch die Möglichkeit das Vorlesebuch und die DVD zu erwerben.